Schamanisch
Schamanismus
Der Begriff “Schamanismus” hat vielfältige Wurzeln. In der anthropologischen Wissenschaft gibt es eine lange Geschichte vielfältiger Deutungen. Besonders einleuchtend erscheint mir die Herkunft vom sibirischen “saman”, der Weise, wissende Mensch, der mit den Geistern Umgang hat. Schamanen waren immer sowohl Frauen wie Männer, und es gab sie in allen Kulturen, auch bei den Germanen und Kelten.
Jahrzehntelang wurde “Schamanismus” bei uns im abwertenden Sinne verwendet - das sind lauter Verrückte, halluzinierende Primitive usw. Seit den 1980er Jahren hat sich das Bild grundlegend gewendet. Der Anthropologe Michael Harner hat mit seinen Forschungen einen Bann gebrochen und den Schamanismus auch westlichem Denken zugänglich gemacht. Ebenso sein Kollege Jeremy Narby (sehr lesenswert: “Die kosmische Schlange”). Durch Michael Harner u.v.a. wurde es möglich, die Essenz schamanischen Denkens und schamanischer Heilweisen in Zusammenarbeit mit Schamanen der Alten Kulturen in die abendländische Kultur einzuführen. Er nannte es “Core-Schamanismus”, Kern-Schamanismus. Ähnlich wie Yoga und Zen an die westliche Kultur angepasst importiert wurde, geschieht es nun mit dem Schamanismus.
Im Hintergund des Begriffs “Schamanismus” spuken bei vielen Menschen Vorstellungen von Vodoo-Zauber, schwarzer Magie, übler Machtmißbrauch gegenüber anderen Menschen. Das sind in erster Linie gewollt erzeugte Lügenmärchen (die gerne in Hollywood-Filmen erscheinen). Tatsache ist, daß die Schamanen und Schamaninnen aller alten Kulturen ein für uns unglaubliches tiefes Wissen hatten über die Zusammenhänge von Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen bis hin zum gesamten Kosmos. Und daß sie es zum Wohle der Menschen, in tiefer Ehrfurcht vor dem Göttlichen, einsetzten. Mag sein, daß es immer auch darunter “schwarze Schafe” gab. Doch die Grundlinie ist heilig, menschenachtend und Heilung ermöglichend.
Mit dem Wandel unseres modernen Bewußtseins hin zum integralen, das Ganze verstehende Bewußtsein, sind diese Fähigkeiten, dieses Wissen und Tun wieder wichtig geworden - und zwar für ALLE. Darum dürfen “ganz stinknormale” westliche Menschen bei den Heilern anderer Kulturen lernen und werden eingeweiht - so ihre innere Einstellung dessen würdig ist.
Europa hat mit dem ausgehenden Mittelalter und dem eisernen Besen der Aufklärung zwar die Ratio und die Vernunft entwickelt, jedoch wesentliches Urwissen verloren. Es verbrannte auf den Scheiterhaufen der sogenannten Hexen, es verbrannte auch an den Universitäten mit der Abschaffung alter ”abergläubischer” Lehren (wie die Alchimie, Humorallehre, Kräuterheilkunde usw.) So wurde um 1830 gezielt der Begriff der “Lebenskraft” [z.B. Od] abgeschafft (Dubois Raymond, Rudolf Virchow u.a.), um ihn allein durch Begriffe aus Physik und Chemie zu ersetzen.
Das hielt immerhin vier Generationen lang. Ab etwa 1950 war das Bedürfnis nach einem solchen Begriff offenbar so groß, daß er aus den asiatischen Kulturen re-importiert wurde: “CHI” oder auch “Qi”. Eine wahre Schwemme wurde ausgelöst mit dem Wort CHI = Lebenskraft. Jedoch: außerhalb der Wissenschaft. Im weiten Feld der Esoterik, eine bunte Landschaft. Der indische Begriff PRANA hat sich nicht so durchgesetzt.
Ich bin gespannt, wann wir wieder in der Wissenschaft einen Begriff haben werden für die “Lebenskraft”. Eine Brücke von der Molekularbiologie zum altüberlieferten Schamanismus ist jedenfalls (Dank Jeremy Narby, s.o.), gefunden: Die DNS mit ihrer Doppelhelix (Doppelspirale) entspricht den Doppelschlangen, die auf allen Kontinenten und in allen Kulturen von den Schamanen als die Urheber des Lebens und Bewahrer allen Wissens betrachtet werden....
Schamanisches Wirken, Rituale
Die Quellen des indianischen Schamanismus reichen zurück auf eine uralte Hochkultur im heutigen Sibirien, von wo aus mit dem einbrechenden Klimawandel große Völkerbewegungen stattfanden. Nordamerikanische Indianer, die Kelten, Volksgruppen in Indien stammen von dort her. Noch heute ist in Rußland das Erbe medialer und heilkräftiger Begabungen weit verbreitet! Es besteht eine verborgene Beziehung zwischen der schamanischen Hochkultur in Sibirien zur Hochkultur Europas...
Der gleichmäßige Rhythmus der Schamanentrommel (die mit einem Schlegel angeschlagen wird, nicht mit den Händen) induziert einen tiefenentspannten meditativen Zustand (Trance), in dem wir in Kontakt kommen mit Unbewußtem und Überbewußtem. Getreu dem lebendigen Dienst der Trommel verbinden wir uns mit helfenden Wesen der Natur und der gesamten Schöpfung. Dazu gehören Krafttiere, Geisthelfer, Pflanzen, Feuer, Rauch und Mineralien, sowie menschliche Bewußtsein und himmlische Schöpfungswesen.
Eine mächtige Rolle im Schamanismus spielt das Schöpfungswesen der VIER - ansprechbar z.B. über die vier Himmelsrichtungen, die in allen solchen Ritualen angerufen werden. In Südamerika sind den Himmelsrichtungen andere Tiere zugeordnet als in Nordamerika oder in Europa. Und auf jedem Kontinent gibt es unterschiedliche Traditionen bei unterschiedlichen Völkern. Das ist wichtig, wenn wir "unseren" Weg mit solchen Werkzeugen finden wollen. Ohne Rückgriff auf eine eigene lebendige Tradition schaffen wir uns quasi neue Pfade, die weder richtig noch falsch sind, uns aber weiterführen.
Ich selbst bin erst 2004 auf meinen persönlichen Zugang zu dieser Art der Heilungsarbeit gestoßen und bleibe wohl immer ein staunend Lernender. Die Anwendungen mit meiner starken und lebendigen Trommel zeigen verblüffende Wirkungen und bringen hilfreiche Lösungen.
Die Begegnung mit dem Schamanen Malcom Groome (peruanischer Schamanismus) hat mich tief berührt. Weitere Lehrer sind für mich Andreas Krüger, Sven Sauter, Zora Fresova, LaraMarie Obermaier (indigene Frequenzmedizin). Der Core-Schamanismus, wie er in der westlichen Welt gelehrt wird, integriert auch die Erkenntnisse der humanistischen Psychologie und der Quantenphysik. Für mich persönlich ist schamanisches Arbeiten eine Erweiterung meiner metaphysischen Heilungsarbeit. Meine Ritualgegenstände stelle ich in meditativer Arbeit selbst her, was mich belebt und berührt.
Über viele Jahre habe ich selbst kleine Kurse angeboten, mit schamanischen Seelenreisen, und mein Wissen weitergegeben. Auch zum Umgang mit der Trommel gab es Kurse bei mir. Aktuell mache ich das nicht mehr - alles hat seine Zeit. Wer auf der Suche nach einer Schamanentrommel (Rahmentrommel) ist, ich habe noch einige in meiner Praxisvorrätig.
Weiterhin regelmäßg spricht meine Trommel ein Mal im Monat beim Orpheus Schamanic Healing, eingebettet in Mantrasingen. Das sind offene Abende (ohne Anmeldung), die aufbauen, reinigen, stärken und heilen.