VON DER LIEBE

 

Textlinks:
Khalil Gibran
Franz von Assisi
Ich habe den Menschen gesehen (Christian Morgenstern)
Du! Hazrat Inayat Khan
Wer sich nach Liebe sehnt (Michael Bauer)
Den Sinn erhält das Leben (Hermann Hesse)
Karl Jaspers
Dostojewski
Sri Babaji
Wertschätzung und Selbstliebe (esther & jerry hicks)

The Rose /englisch
The Rose /deutsch übersetzt
The Rose /deutsch zum Singen
La Rose /francaisVon der Liebe

 

 

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Von der Liebe
Khalil Gibran

Winkt dir die Liebe, so folge ihr, sind auch ihre Wege hart und steil.
Und umfahn dich ihre Flügel, so ergib dich ihr,
Mag auch das unterm Gefieder verborgne Schwert dich verwunden.
Und redet sie mit dir, so trau ihrem Wort,
Mag auch ihre Stimme deine Träume erschüttern,
gleich wie der Nordwind den Garten verwüstet.
 

Denn gleich wie die Liebe dich krönt, so wird sie dich kreuzigen.
Wie sie deinen Lebensbaum entfaltet, so wird sie ihn beschneiden.
Wie sie emporsteigt zu deiner Höhe
und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne erbeben,
Ebenso wird sie hinabsteigen zu deinen Wurzeln und sie aufrütteln
 in ihrem Festklammern am Erdboden.
 

Gleich Garben von Korn rafft sie dich an sich.
Sie drischt dich, um dich zu entblößen.
Sie siebt dich, um dich von Spreu zu befreien.
Sie zermalmt dich, bis du weiß wirst;
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist.
Und dann beruft sie dich an ihr heil'ges Feuer,
auf daß du heil'ges Brot werdest zu Gottes heil'gem Festmahl.
 

All dies soll Liebe dir antun, auf daß du kennest das Geheime deines Herzens,
und in diesem Wissen ein Bruchteil werdest vom Herzen des Lebens.

Doch suchest du in deiner Angst nur der Liebe Ruh' und der Liebe Lust,
Dann tätest du besser, deine Nacktheit zu verhüllen
und der Liebe Tenne zu entfliehen,
In die schale Welt, wo du wirst lachen, doch nicht dein ganzes Lachen,
und weinen, doch nicht all deine Tränen.
 

Liebe gibt nichts als sich selber
und nimmt nichts als aus sich selbst heraus.
Liebe besitzet nicht und läßt sich nicht besitzen;
Denn Liebe genügt der Liebe.
 

Wenn du liebst, so sage nicht »Gott ist in meinem Herzen«,
sage lieber »Ich bin in Gottes Herzen«.
Und denke nicht, du könntest der Liebe Lauf lenken;
denn Liebe, so sie dich würdig schätzt,
lenkt  d e i n e n  Lauf.

Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
 

Doch so du liebst und noch Wünsche haben mußt, so seien dies deine Wünsche:
Zu schmelzen und zu werden wie ein fließender Bach,
der sein Lied der Nacht singt.
Zu kennen die Pein allzu vieler Zärtlichkeit.
Wund zu sein von deinem eigenen Verstehn der Liebe.

Und zu bluten, willig und freudigen Herzens.
Zu erwachen beim Morgenrot mit beschwingter Seele
und Dank zu bringen für einen neuen Tag der Liebe;

Zu rasten um die Mittagsstunde und nachzusinnen
über der Liebe Verzückung;
Heimzukehren in Dankbarkeit, wenn der Abend graut;
Und dann einzuschlafen, mit einem Gebet für dein Lieb' im Herzen
 und einem Lobgesang auf den Lippen.

 

Kahlil Gibran, in: Der Prophet
(arabischer Schriftsteller und Maler, 1883-1931)
in der wunderbaren Ãœbersetzung von Claire Malignon

 

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Apollowagen4 Eremitage



Friedensgebet des Franz von Assisi
 

O Herr, mache mich zum Werkzeug Deines Friedens:
Daß ich Liebe übe, wo man mich haßt,
Daß ich verzeihe, wo man mich beleidigt,
Daß ich verbinde, da wo Streit ist,
Daß ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum besteht,
Daß ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
Daß ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
Daß ich Dein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
Daß ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.

O Herr, laß Du mich trachten,
nicht, daß ich getröstet werde, sondern daß ich tröste;
nicht, daß ich verstanden werde, sondern daß ich verstehe;
nicht, daß ich geliebt werde, sondern daß ich liebe.

Denn wer dahingiebt, der empfängt,
wer sich selbst vergißt, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer da stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. OM.
 

(eine alte Ãœbersetzung, aufgeschrieben etwa 1982 von meinem Freund Uli Becker)


 

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Christian Morgenstern
Ich habe den Menschen gesehen
(aus: Wir fanden einen Pfad)


Ich habe den Menschen gesehen
In seiner tiefsten Gestalt.
Ich kenne die Welt
bis auf den Grundgehalt.

Ich weiß, daß Liebe, Liebe ihr tiefster Sinn
und daß ich da um immer mehr zu lieben bin.

Ich breite die Arme aus,
wie Er getan,
ich möchte die ganze Welt,
wie Er, umfahn

 

 

 

Du

Jede Gestalt, die ich sehe, ist DEINE eigene Gestalt.
Jeder Laut, den ich vernehme, ist DEINE eigene Stimme.
Im Wohlgeruch der Blumen verspüre ich DEINES Geistes Duft.
Aus jedem zu mir gesprochenen Wort höre ich DEINE Stimme.
Alles was mich berührt ist Berührung von DIR.
Bei allem was ich koste schmecke ich die Süße DEINES Geistes.
Allüberall fühle ich DEINE Gegenwart, Geliebter.
Aus jedem Wort, das an mein Ohr dringt, höre ich DEINE Botschaft.
Alles was mich berührt erfüllt mich mit der Wonne DEINES Kusses.
Wohin ich schweife, treffe ich DICH.
Wohin ich gelange, finde ich DICH.
Wohin ich schaue, erblicke ich DEIN strahlendes Bild.
Was immer ich anfasse, ich berühre DEINE geliebte Hand.
Was immer ich betrachte, ich sehe DICH in seiner Seele.
Wer immer mir etwas gibt, ich nehme es von DIR entgegen.
Wem immer ich etwas gebe, ich biete es DIR in Demut dar.
Wer auch immer zu mir kommt, DU selbst bist es, der da kommt.
An wen ich mich auch wende, ich wende mich an DICH.
 

Hazrat Inayat Khan, Sufi-Gründer 1882-1927

 

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Wer sich nach Liebe sehnt
und darunter versteht, man möge ihn lieben,
weiß noch nicht recht, was Liebe ist.
Die rechte Sehnsucht nach Liebe
meint die Kraft, lieben zu können.
 
Michael Bauer

 

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Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben -
- aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind.
Weil der Einzelne das nur unvollkommen vermag,
hat man in den Religionen und Philosophien versucht,
die Frage tröstend zu beantworten.
Diese Antworten laufen alle auf das Gleiche hinaus:
den Sinn erhält das Leben einzig durch die Liebe.
Das heißt: je mehr wir zu lieben und uns hinzugeben fähig sind,
desto sinnvoller wird unser Leben.

Hermann Hesse (Briefe)

 

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Wir sind sterblich,
wo wir lieblos sind,
unsterblich,
wo wir lieben.

Karl Jaspers

 

 

 

 

Einen Menschen lieben heißt:
ihn so sehen,
wie Gott ihn gemeint hat.

Dostojewski

 

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Liebe die ganze Menschheit.
Hilf allen Lebewesen.
Sei glücklich.
Sei höflich.
Sei eine Quelle unerschöpflicher Freude.
Erkenne Gott und das Gute in jedem Gesicht.
Kein Heiliger ist ohne Vergangenheit,
kein Sünder ohne Zukunft.

Sprich Gutes über jeden.
Kannst Du für jemanden kein Lob finden,
so lasse ihn aus Deinem Leben gehen.

Sei originell, sei erfinderisch.
Sei mutig.
Schöpfe Mut - immer und immer wieder.
Ahme nicht nach.
Sei stark.
Sei aufrichtig.

Stütze Dich nicht auf die Krücken anderer.
Denke mit Deinem eigenen Kopf.
Sei Du selbst.

Alle Vollkommenheit und Tugend Gottes
sind in Dir verborgen - offenbare sie.
Auch Weisheit ist in Dir - schenke sie der Welt.

Lasse zu, daß die Gnade Gottes Dich freimacht.
Lasse Dein Leben das einer Rose sein -
schweigend spricht sie die Sprache des Duftes.

Sri Babaji, Februar 1984

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Wertschätzung und Selbstliebe
sind die wichtigsten Aspekte, die ihr in euch nähren solltet.
Wertschätzung euch selbst und anderen gegenüber - das ist im ganzen Universum die Schwingung, die am besten mit der Energie der Urquelle harmoniert.

esther & jerry hicks

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The Rose
Text und Musik: Amanda McBroom (*1946)
Das Lied wurde vor allem bekannt durch Bette Middler
 

Some say love, it is a river
that drowns the tender reed.
Some say love, it is a razor
that leaves your soul to bleed.
 

Some say love, it is a hunger,
an endless aching need.
I say love, it is a flower,
and you its only seed.
 

It's the heart afraid of breaking
that never learns to dance.
It's the dream afraid of waking
that never takes the chance.
 

It's the one who won't be taken,
who cannot seem to give,
and the soul afraid of dying
that never learns to live.
 

When the night has been too lonely
and the road has been too long,
and you think that love is only
for the lucky and the strong,
 

just remember in the winter
far beneath the bitter snows
lies the seed that with the sun's love
in the spring becomes the rose.
 
 

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Die Rose

Manche sagen, die Liebe sei ein Fluss,
der das zarte Schilf ertränkt.
Manche sagen, die Liebe sei eine scharfe Klinge,
die deine Seele bluten lässt.

Manche sagen, die Liebe sei ein Hunger,
ein ewig schmerzendes Sehnen.
Ich sage dir: Die Liebe ist eine Blume,
und du bist ihr einziges Samenkorn.

Das Herz, das Angst hat zu brechen,
es lernt niemals tanzen.
Der Traum, der Angst hat aufzuwachen,
wagt nie sich zu verwirklichen.

Wer nicht genommen werden will,
scheint auch nie wirklich geben zu können.
Und die Seele, die Angst hat vor dem Sterben,
sie lernt niemals wirklich zu leben.

Wenn die Nacht für dich zu einsam war
und der Weg für dich zu weit,
und wenn du denkst, die Liebe sei nur etwas
für die, die Glück haben und stark sind,

dann denk daran: Im bitteren Winter,
tief verborgen unterm eisigen Schnee,
ruht ein Spross, den die Liebe der Sonne
im Frühling zur Rose erweckt.



~ deutsche Ãœbersetzung von The Rose ~
von Wolfgang Zeitler 2006/2017

gibt es hier als pdf-Datei zum Herunterladen!
 

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THE ROSE

Text und Musik: Amanda McBroom (*1946)

Nachdichtung zum Singen von Wolfgang Zeitler, 8. Juni 2021
Der Text darf gerne verwendet werden, bitte mit Namensnennung.

 

Man sagt, Liebe sei ein Fluss,
der das zarte Schilf ertränkt.
Man sagt, Liebe sei ein Messer,
das verwundet und das kränkt.

 

Man sagt, Liebe sei ein Hunger,
ein Verlangen voller Schmerz...
Ich sag: Liebe ist die Blume,
deren Same ist dein Herz.

 

Fürchtet sich dein Herz zu brechen,
lernt es nie des Lebens Tanz!
Fürcht' dein Traum sich vor'm Erwachen,
wird dein Glück doch niemals ganz.
 

Hast du Angst, dich hinzugeben,
bleibst du innen klein und leer;
fürchtest du dich vor dem Sterben,
bleibt dein Leben immer schwer.

 

Wachst du einsam in der Nacht
und dein Weg ist lang und karg?
Denkst du, nur der Liebe findet,
wer erfolgreich ist und stark?
 

Dann schau hin: im tiefsten Winter,
unter Schnee und Eis versteckt,
ruht ein Wurzelstock der Rose,
den die Frühlingssonne weckt.

 

 

Diese gut singbare deutsche Fassung gibt es hier als pdf zum Download.

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La Rose


Certains disent que l’Amour est un fleuve
qui malmène le tendre roseau.
D’autres disent que l’Amour est une lame
qui laisse saignanter l’âme sous la peau.

D’autres encore disent que l’Amour est une faim,
une interminable peine.
Moi je me dis que l’Amour est une fleur,
dont tu es toi seul la graine.

Le coeur qui a peur d’être brisé
n’apprendra jamais la danse.
Le rêve qui a peur du réveil
ne saisira jamais la chance.

Ne peut avoir l’air de donner
qui refuse que l’on puisse le cueillir.
Et n’apprendra jamais à vivre
l’âme qui a peur qu’elle expire.

Quand tu as été trop esseulé dans la nuit
et ton chemin a été trop laborieux,
quand tu penses que l’amour n’est là
que por ceux qui sont forts et chanceux -

Souviens-toi qu’en hiver sous les neiges glacées
en profondeur sommeille
la graine, qui au printemps deviendra rose
grâce à l’amour du soleil.


traduction poétique Esther Peschke

 

 

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Zuletzt bearbeitet am: Freitag, 10. Januar 2025  
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